Immer mehr Blower-Door-Tests im Rahmen der EnEV

FLiB spricht sich für eine Stärkung baubegleitender Luftdichtheitsmessungen aus

Pressemeldung der Firma Fachverband Luftdichtheit im Bauwesen e.V.

Berlin. Der Anteil sogenannter EnEV-Schlussmessungen an Blower-Door-Tests an Gebäuden nimmt weiter zu. Das ergab die jüngste Umfrage des Fachverbands Luftdichtheit im Bauwesen e. V. (kurz: FLiB) unter einschlägig tätigen Mitgliedsunternehmen zu Anfang des Jahres. Hatten bei einer Befragung 2015 noch 60 Prozent der Teilnehmer angegeben, mehr als zwei Drittel aller Dichtheitstests als EnEV-Schlussmessungen durchzuführen, stieg ihr Anteil auf inzwischen gut 80 Prozent an. Unverändert niedrig blieb hingegen die bei diesen Tests im Schnitt ermittelte Luftwechselrate pro Stunde n50. Sie erreichte bei neu errichteten Ein- bzw. Mehrfamilienhäusern einen Wert von 1,0 bzw. 0,9, bei sanierten Einfamilienhäusern einen Wert von 1,6 und bei sanierten Mehrfamilienhäusern von durchschnittlich 1,5. Damit beschränken sich Unterschiede zur Umfrage 2015 auf die zweite Nachkommastelle. Die Resultate lagen erneut deutlich unter den von der EnEV genannten Maximalwerten.

Nun werde bei Gebäuden, deren Luftwechselrate nicht nur berechnet, sondern messtechnisch bestimmt werden soll, dem Thema Luftdichtheit von Anfang an vermehrte Aufmerksamkeit gewidmet, vermutet der Fachverband als eine Ursache für die guten Ergebnisse. Entsprechend niedrig liegt auch die in diesem Jahr erstmals abgefragte „Durchfall-Quote“ bei EnEV-Schlussmessungen: Nur in sieben Prozent der Fälle verfehlte ein Gebäude im ersten Durchgang die Vorgaben der Energie-Einspar-Verordnung.

„Doch auch wenn man den Test mit Bravour besteht, ist das kein Garant für eine auf Dauer dichte und schadensfreie Gebäudehülle“, relativiert FLiB-Geschäftsführer Dipl.-Ing. Oliver Solcher. Die Schlussmessung bilde nur eine Momentaufnahme des Gebäudezustands ab. Zwar sei die Suche nach größeren Leckagen Bestandteil eines normgerechten Blower-Door-Tests. Vieles bleibe aber aufgrund des späten Messzeitpunkts unentdeckt oder lasse sich nur noch mit unverhältnismäßigem Aufwand nachbessern. Solcher: „Daher plädieren wir beim Fachverband nachdrücklich für baubegleitende Luftdichtheitstests und ein Nacharbeiten aller gefundenen Fehlstellen, unabhängig von ihrer Lage und Größe oder der gemessenen Luftwechselrate.“ Dieses Vorgehen ergänze eine gute Planung der luftdichten Ebene und deren sorgfältige, von Selbstkontrollen der Handwerker begleitete Ausführung optimal und führe zu größtmöglicher Sicherheit. Es dürfte allerdings noch viel Aufklärungs- und Überzeugungsarbeit zu leisten sein, bis sich eine mögliche Zunahme der Baubegleitung auch in den FLiB-Umfrageergebnissen widerspiegeln wird.

An der diesjährigen Befragung beteiligten sich gut fünfzehn Prozent der im Fachverband organisierten Messdienstleister einschließlich einzelner Unternehmen, die Blower-Door-Tests zur eigenen Qualitätssicherung einsetzen. Um möglichst viele Rückläufe zu erzielen, verzichtete der FLiB darauf, das Lüftungsverfahren oder den angestrebten energetischen Standard der gemessenen Gebäude gesondert zu erfragen. Die ermittelten Durchschnittsluftwechselraten schließen folglich sämtliche von den Umfrageteilnehmern überprüften Bauvorhaben mit ein.



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Der Fachverband Luftdichtheit in Bauwesen e. V. – kurz FLiB genannt – wurde im April 2000 im Vorfeld der damals viel diskutierten, neuen Energieeinsparverordnung gegründet. Seither hat er sich insbesondere in der Fachwelt als zentrale Anlaufstelle für Fragen rund um die luftdichte Gebäudehülle etabliert. Der FLiB hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Öffentlichkeit über die große Bedeutung einer luftdichten Gebäudehülle aufzuklären. Er konkretisiert den Stand der Technik durch das Erstellen von Fachregeln sowie das Kommentieren der einschlägigen Normen und wirkt selbst an Gesetzgebungs- und Normungsverfahren mit. Ebenso engagiert sich der FLiB in Forschung und Entwicklung. Der Fachverband entwickelt einheitliche Mess-Standards, sorgt für die Vergleichbarkeit von Messverfahren und bietet Zertifizierungen für Personen und Unternehmen an, die mit dem Erstellen der luftdichten Gebäudehülle befasst sind oder Luftdichtheitsmessungen durchführen. Übergeordnetes Ziel ist stets die Qualitätssicherung am Bau. Hinweise auf die Zahl durchgeführter Luftdichtheitsmessungen geben Mitgliederbefragungen, die der Verband in unregelmäßigen Abständen durchführt. Der FLiB stellt Informationen zu Details luftdichter Konstruktionen sowie zu entsprechend geeigneten Materialien und Produkten bereit. Die Erarbeitung von Kriterien zur Produktbewertung bzw. prüfung mit dem Ziel einer unabhängigen Qualitätskontrolle wird vom Verband unterstützt. Auch hier geht es darum, die Planungs- und Ausführungssicherheit zu erhöhen.


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